Das Märchen vom billigen Elektroauto Teil 2


Ich freue mich, dass so viele Leser meiner Zeilen Stellung dazu bezogen haben, vor allem über die sehr vielfältigen und konträren Ansichten zu diesem Thema. Aus diesem Grund möchte ich noch drei Punkte aufgreifen und als Ergänzung zu diesem Themenbereich für weitere Diskussionen zur Verfügung stellen:

Zum einen wird natürlich immer wieder das Märchen verbreitet Elektroautos würden seltene Rohstoffe benötigen und vor allem wegen der Batterien und Umweltschäden verursachen. Dazu ist folgendes anzumerken:

1.
Die Autobatterien sind heute zu einem extrem hohen prozentualen Anteil recyclebar und dienen als Rohstoffquelle für die nächste Generation von Batterien. Die Wahrheit ist aber auch, dass die Lebensdauer der Batterien vollkommen falsch dargestellt wird. Die heute verbauten Batterien haben üblicherweise eine Nutzungsdauer die weit über die Garantien von meist 160.000 km hinausgehen. Es gibt Fahrzeuge, die das doppelte und dreifache an Laufleistung haben, ohne dass deswegen eine Batterie ausgetauscht werden muss. Tests haben ergeben und das hat auch mich erstaunt, die Leistungsfähigkeit nach dieser üblichen Garantie von 160.000 km, noch über 90% beträgt. Also kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass im Laufe eines Autolebens von 2-300.000 km, die Leistungsfähigkeit der Batterie noch bei 70 bis 80% liegt, auch wenn sie nicht getauscht wird. Es gibt zahlreiche Beweise, dass auch nach 500.000 km diese Leistungswerte noch erreicht werden!

2.
Neueste Untersuchung haben gezeigt, dass vor allem die Maximalleistung beim Be- und Entladen zum Alterungsprozess maßgeblich beiträgt. Das heißt im Klartext: es gibt Untersuchungen die beweisen, dass Batterien bis zur zehnfachen Lebensdauer einsetzbar sind, wenn diese nicht durch Schnellladung altern. Ich möchte jetzt nicht über Kilometerleistungen von über einer Million Kilometern spekulieren, was sicherlich für Taxiunternehmen interessant ist, aber genau die müssen vielleicht auch mal schnell aufladen. Aber der Normalverbraucher sollte sich wirklich überlegen, ob er nicht anstelle der üblichen 11 oder 22 kW das Auto über eine Schukosteckdose oder über eine begrenzte Ladeleistung über die Wallbox mit 3 kW lädt, was für fast über 90 % aller Elektroautofahrer, vollkommen ausreichend ist. Darüber hinaus ist das auch volkswirtschaftlich sinnvoller, weil nicht abrupt hohe Leistungen aus dem Netz abgerufen werden. Wie bereits beschrieben, ist es mit meiner eigenen PV-Anlage oder zu Hause an der Schukosteckdose, billiger als wenn ich eine öffentliche Ladesäule oder eine Schnellladestation in Anspruch nehme.

Hinweis:
Ab 01.01.2025 muss jeder Stromanbieter einen flexiblen Stromtarif anbieten. Es ist möglich bereits heute (2. Quartal 2024) zu einem Stromtarif zu wechseln der den Wert der Leipziger Strombörse entspricht und teilweise sogar negativ ist, das bedeutet, dass Sie eine Vergütung erhalten, wenn Sie Strom abnehmen. Worin der Nutzen für Sie liegt, erfahren Sie in Kürze in meinem nächsten Artikel

3.
Ein entscheidender Punkt, der die angebliche unökologische Betrachtung von Elektroautos widerlegt ist die Tatsache, dass die Batterien nach z.B 10 Jahren im Auto mindestens weitere 10 Jahre im Keller ihren Dienst tut, weil die Be - und Entladeleistungen, wie oben beschrieben, natürlich viel geringer sind als die Leistungen, die an einer Schnellladestation anfallen.

Ein Blick in die Zukunft:
Bidirektionales Laden (kostenlosen eigenen Solarstrom und Billigstrom der Leipziger Strombörse in der Autobatterie zwischenspeichern und im Haushalt nutzen)

Wer die technischen Details kennt, lässt sich auch nicht verunsichern, wenn behauptet wird, dass bidirektionales Laden angeblich zum vorzeitigen Batterieausfall führt. Die sehr langsame Entladung für den Hausstrom von meist einigen 100 Watt wird die Lebensdauer in keinster Weise beeinflussen und das langsam Laden garantiert auch nich.